Sonntag, 6. Dezember 2015

Von Lake Wanaka über Queenstown nach Te Anau bis zum Milford Sound

Von einer wirklichen Passstrasse, einem leider wirklichen Touristenort und einem nicht zu glauben wirklichen Berglauf!

We are on the road again! Es ist Freitagmittag, 4. Dezember, der Einkauf erledigt und wir unterwegs Richtung Queenstown. Dieses Mal müssen wir mit unserem Camper richtige Steigungen bewältigen um oben eine sensationelle Aussicht zu haben. Die Abfahrt zeigt sich dann als richtige Passstrasse mit vielen Haarnadel Kurven. Verständlich, dass auf dieser Strecke keine Lastwagen unterwegs sind. Die würden in diesen engen Kurven echt stecken bleiben.
Von der Aussicht konnten wir Queenstown schon erkennen, wo wir einen Halt eingeplant haben. Zuvor fahren wir durch Frankton, das sich extrem baufreudig zeigt. Überall entstehen weitere Feriensiedlungen und die Strassen werden breiter gebaut. Die Dichte an Unterkünften, Verkehr, Touristen nimmt immer mehr zu bis es sich in Queenstown in der absoluten Fülle zeigt. Wir fühlen uns etwas deplatziert; wie die Dörfler das erste Mal in einer Grossstadt. Schon die Parkplatzsuche mit dem Camper wird fast zu einer Odyssee, weil so viele Autos in der Stadt sind. Die Strassen sind aber auch voll mit Menschen, Anbieter für Outdoor Aktivitäten gibt es wie Sand am Meer, Souvenirläden sind hier Hallen, und es gibt hier Hotelkomplexe und Luxus, was wir bis anhin diesem Land nicht zugewiesen haben.

Wir sind froh, dass wir Queenstown nicht als unsere nächste Aufenthaltsdestination gewählt haben, und fahren nach einer Pause weiter. Die Fahrt ist wieder mehr über flaches Gelände, und so kommen wir gut voran auf den 172km bis Te Anau.
Nach der langen Fahrt vertreten wir unsere Beine auf einem Spaziergang durch den Ort und dem See entlang. Te Anau liegt ebenfalls an einem gleichnamigen grossen See dessen Wassermenge durch einen Kanal reguliert wird. Der Wasserstand ist momentan so hoch, dass sogar eine Palme beim Ufer im Wasser steht.




Am nächsten Tag machen wir uns auf für einen Marsch in der nächsten Umgebung. Es ist windig und von weitem sind Regenwolken erkennbar. Doch die Sonne hat heute auch noch ein Wörtchen mitzureden und lässt immer wieder ihre warmen Strahlen blicken.
Unser Weg führt wieder dem Ufer des Sees entlang und nach einer Weile kommen wir zum Ausgangspunkt zum Kepler Track. Dieser Track ist die Alternative zum Milford Sound Track und beträgt 60km. Die Route ist eine hochalpine Wanderung, wo man von 400m auf 1500m steigt. In der Höhe setzt man sich so windigen Stellen aus, dass man aufpassen muss nicht weggeblasen zu werden. Zum Abschluss gibt es einen steilen Abstieg. Es wird empfohlen für die Route 4 Tage zu planen; ganz schnelle Wanderer können es auch in 2 Tagen machen.
Ja, und dann gibt es noch die verrückten Bergläufer, die diesen Track – also 60km – immer am ersten Samstag im Dezember an einem Tag absolvieren. Heute ist der erste Samstag im Dezember, und es starteten morgens um 6.00 Uhr 450 Läufer. Der Erste erschien um 10.49 Uhr bereits im Ziel. 60km mit 1350 Höhendifferenz – wir ziehen unsere Kappen vor dieser Leistung und können es fast nicht glauben, wie locker sie noch ins Ziel einlaufen!



Zurück in der Ortschaft weichen wir dem aufkommenden Regen aus und gehen ins Kino um den Film „Fiordland on Film“ zu sehen. Der Film wurde von einem einheimischen Helikopterpiloten, zusammen mit einer professionellen Filmcrew gedreht. Da kein Kino den Film zeigen wollte, baute er kurzfristig ein Kino mit einer Bar in Te Anau. Am Mittag und Abend wird jeweils ein aktueller Film gezeigt, ansonsten stündlich Fiordland. Der Film zeigt sagenhafte Landschaftsbilder von diesem fast unendlich grossen Fiordland mit dem Milford und dem Doubtful Sound. Nur ein kleiner Teil ist den Menschen bekannt; der grösste Teil ist unberührte Natur. Umso eindrücklicher ist es durch diesen Film die Grösse und Vielfalt zu sehen.

Nachdem wir das Fiordland auf Leinwand bewundert haben, nehmen wir am Samichlaustag an einem geführten Ausflug teil. Von Chris, einem Kiwi aus der Region werden wir von einem kleinen Bus der Cruise Milford Company direkt beim Camping abgeholt. Unterwegs auf der 2stündigen Fahrt zum Milford Sound erzählt er uns über seine Region und zeigt auch ein paar schöne Plätze. Schon 1880 haben die ersten Menschen auf dem Milford Track das unendliche Fiordland erkundet.
Zum Milford Sound führt nur eine Strasse, die teilweise Engpässe aufweist und mit regem Verkehr durch Cars nicht unterschätzt werden darf. Eindrücklich ist auch der Tunnel, der passiert werden muss. Ein einbahniger kaum beleuchteter Schlauch führt durch den Berg und am anderen Ende zeigt sich eine endlos fallende Bergwand mit vielen kleinen Bächlein. Wir können uns gut vorstellen, wie imposant es erst bei Regen aussieht. Apropos Regen; im Fiordland gibt es bis zu 8 Meter Regen im Jahr über ca. 200 Tage verteilt. Die Chance, dass man die Landschaft bei purem Sonnenschein sieht, ist also gering. Genauso einen Tag erwischen wir aber, und obwohl uns vorgeschwärmt wird wie eindrücklich die Landschaft bei Regen aussieht, geniessen wir die klaren Berge mit blauen Himmel und Sonnenschein.
Im Fiordland National Park gibt es kaum Siedlungen; die Grösste ist bei der Schiffsanlagestelle und Flughafen im Milford Sound. Der Flughafen ist um die Weihnachtszeit eine der meist frequentierten Flughäfen im ganzen Land, so viele Kleinflugzeuge oder Helikopter starten und landen für Sightseeing Touren.

Wir begnügen uns mit einer Schifffahrt, die uns einen Teil durch das Fiordland führt. Es ist eine schöne, interessante und gemütliche Fahrt. Danach werden wir wieder von Chris entgegen genommen und mit vielen Eindrücken fahren wir zurück nach Te Anau. 






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