Von einer
Attraktivität, die genau in Zeit war und einer anderen, die auf sich warten
liess!
Es ist Samstag,
12. Dezember und wir fahren gemütlich Richtung Norden an der Küste entlang. Vis
à vis von Otago Peninsula liegt Port Chalmers, der Hafen von Dunedin. Man kann
den Ort nicht verfehlen, denn sie liegt am Ende des Küstenstreifens. Auf einem
Aussichtspunkt des Ortes können wir direkt auf die grossen Schiffe runter
schauen. Imposanter finden wir die Wasserstrasse, die die grossen Schiffe
passieren müssen um aus dem Hafen zu kommen. Da liegen keine „Sonderschwenker“
drin.
In Moeraki machen wir unseren nächsten
Halt um Riesenkugeln am Strand zu besuchen. Wir wählen gleich die erste
Parkplatzmöglichkeit zum Strand. So kommen wir zu einem schönen Spaziergang am
Strand entlang und sehen Teile von den Kugeln, die aus der Uferböschung heraus
ragen, wo sie von den Wellen rausgespült werden. Die Kugeln lagern dort in
einer Schicht weichen Kalk-Tons, der vor rund 60 Mio. Jahren den Grund eines
Ur-Meeres bildete. In der Brandungszone beginnt dann der Zerfall der Kugeln.
Wir sind fasziniert von diesen
Naturschönheiten. Zudem haben wir gerade noch Glück mit den Gezeiten, denn es
scheint, dass bei Flut alle Steine im Wasser sind.
Es gibt in Oamaru aber auch ein Theater
und Stadtpark. Aussergewöhnlich ist auch ein Museum, das sich Steampunk nennt,
und wo Rost und Altmetall ein Revival erleben. Das Museum hat klar etwas
Surreales, und vor allem der Raum „Portal“ bringt uns fast zum Abheben vor
lauter Begeisterung und Staunen.
Wir besuchen auch noch eine
Modelleisenbahn-Ausstellung und erfahren, dass Neuseeland früher mal ein viel
grösseres Eisenbahnnetz hatte.
Die Pinguine wollen wir uns natürlich
auch nicht entgehen lassen. Am Campingplatz bekommen wir die nötigen
Informationen; vor allem wann sie ungefähr am Abend an Land kommen. Auch hier
muss man bezahlen um die blauen Pinguine zu sehen. In der Nähe des Strandes
wurden für sie Nistplätze eingerichtet, welche jeden Abend von ihnen aufgesucht
werden. Von einer eingerichteten Sitztribüne aus kann man das Spektakel
beobachten.
Weniger Spektakelreich, natürlicher und
gratis sind die gelben Pinguine zu beobachten. Sie kommen auch früher an Land
als die blauen Artgenossen.
Mit einem Feldstecher bestückt machen
wir uns nach 17.00 Uhr auf zum Strand der gelben Pinguine. Am Tag vorher kamen
sie um 19.15 Uhr an Land, so dass wir eigentlich noch zu früh dran sind.
Christina findet, dass den Strand
beobachten und auf Pinguine warten etwas meditatives hat. Wenn ihr also mal
runter vom Stresse kommen wollt, so geht einfach an ein ruhiges Plätzchen um
auf Pinguine zu warten…….
Während dem Warten können wir anhand den
Tafeln uns noch etwas genauer über Pinguine informieren. Die ausgewachsenen
Tiere gehen jeden Morgen vom Gebüsch ins Meer, schwimmen den ganzen Tag darin
und stopfen Fische in sich. Bei Dämmerung schwimmen sie dann Richtung Strand,
schauen, ob die „Luft rein ist“, gehen an Land und ihre Jungen nähren mit den
reingestopften Fischen. Ist Gefahr an Land, so bleiben sie im Wasser. Je länger
sie dort bleiben umso mehr beginnt ihre Verdauung zu arbeiten und sie können
die Nahrung nicht mehr an ihre Jungen weiter geben. Aus diesem Grund ist es
wichtig, sich ruhig zu verhalten und sich im gebührenden Abstand vom Strand
aufzuhalten.
Der erste Pinguin kommt um 17.45 Uhr an
Land. Christoph ist so intensiv dabei die Szene mit dem Feldstecher zu
beobachten, dass Christina den Gucker erst bekommt, als der Pinguin schon im
Gebüsch verschwunden ist.
Es heisst also weiter warten. Mit der
Zeit erkennt man die Details am Strand immer besser und es wird leichter,
kleinste Bewegungen wahrzunehmen. Darum sehen wir fast beide gleichzeitig den
zweiten Pinguin, der ca. eine halbe Stunde später an Land geht. Dieser lässt
sich auch mehr Zeit, putzt sich, schaut um sich und macht wieder ein paar
Schritte vorwärts. Obwohl es nichts Spektakuläres ist einen Pinguin beim an
Land gehen zu beobachten, hat es eine gewisse Faszination.
Wir warten noch eine weitere Stunde,
doch kein Pinguin lässt sich mehr blicken. Inzwischen steht eine Menge an
interessierten Beobachter am Küstenrand und starrt auf den Strand. Wir sind
zufrieden und hungrig und machen uns auf den Weg zurück zum Camping.
Zum Schluss noch etwas zum Wetter. Wir haben
immer wieder mal gelesen, dass man in Neuseeland immer wieder mal alle vier
Jahreszeiten an einem Tag erleben kann. Seit heute Sonntag, 13. Dezember sind
wir um diese Erfahrung reicher. So haben wir unser Morgenessen draussen in der
Sonne gegessen, erlebten einen frischen Wind und immer dunkler werdende Wolken
als wir in die Stadt liefen, hörten es Donnern als wir im Museum waren, sahen
es kurz danach Hageln und standen bei kalten Temperaturen im Mantsch.
Inzwischen haben wir sehr frischen Wind mit Sonnenschein, der wärmt, wenn man
ihn erwischt.
Ihr seht, liebe daheim gebliebenen, wir
werden keinen Jahreszeitenschock haben, wenn wir in die Schweiz zurückkommen.
Christoph erwartet mindestens soviel Weiss bei seiner Rückkehr |
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