Sonntag, 13. Dezember 2015

Moeraki und Oamaru

Von einer Attraktivität, die genau in Zeit war und einer anderen, die auf sich warten liess!

Es ist Samstag, 12. Dezember und wir fahren gemütlich Richtung Norden an der Küste entlang. Vis à vis von Otago Peninsula liegt Port Chalmers, der Hafen von Dunedin. Man kann den Ort nicht verfehlen, denn sie liegt am Ende des Küstenstreifens. Auf einem Aussichtspunkt des Ortes können wir direkt auf die grossen Schiffe runter schauen. Imposanter finden wir die Wasserstrasse, die die grossen Schiffe passieren müssen um aus dem Hafen zu kommen. Da liegen keine „Sonderschwenker“ drin.



In Moeraki machen wir unseren nächsten Halt um Riesenkugeln am Strand zu besuchen. Wir wählen gleich die erste Parkplatzmöglichkeit zum Strand. So kommen wir zu einem schönen Spaziergang am Strand entlang und sehen Teile von den Kugeln, die aus der Uferböschung heraus ragen, wo sie von den Wellen rausgespült werden. Die Kugeln lagern dort in einer Schicht weichen Kalk-Tons, der vor rund 60 Mio. Jahren den Grund eines Ur-Meeres bildete. In der Brandungszone beginnt dann der Zerfall der Kugeln.
Wir sind fasziniert von diesen Naturschönheiten. Zudem haben wir gerade noch Glück mit den Gezeiten, denn es scheint, dass bei Flut alle Steine im Wasser sind.




Unser nächster Aufenthalt gilt Oamarudas mit der Möglichkeit Pinguine zu sehen, wirbt. Wir sind echt überrascht vom Ort. Im alten Teil der Stadt, in der Nähe des Hafens wähnt man sich in Mexiko, wenn man so durch die Gassen schlendert. In ehemaligen Speicherhäuser sind nun interessante Geschäfte, Ateliers und eine Bäckerei mit feinem, richtigen (!!!!!!) Brot untergebracht.



Es gibt in Oamaru aber auch ein Theater und Stadtpark. Aussergewöhnlich ist auch ein Museum, das sich Steampunk nennt, und wo Rost und Altmetall ein Revival erleben. Das Museum hat klar etwas Surreales, und vor allem der Raum „Portal“ bringt uns fast zum Abheben vor lauter Begeisterung und Staunen.




Wir besuchen auch noch eine Modelleisenbahn-Ausstellung und erfahren, dass Neuseeland früher mal ein viel grösseres Eisenbahnnetz hatte.

Die Pinguine wollen wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen. Am Campingplatz bekommen wir die nötigen Informationen; vor allem wann sie ungefähr am Abend an Land kommen. Auch hier muss man bezahlen um die blauen Pinguine zu sehen. In der Nähe des Strandes wurden für sie Nistplätze eingerichtet, welche jeden Abend von ihnen aufgesucht werden. Von einer eingerichteten Sitztribüne aus kann man das Spektakel beobachten.
Weniger Spektakelreich, natürlicher und gratis sind die gelben Pinguine zu beobachten. Sie kommen auch früher an Land als die blauen Artgenossen.
Mit einem Feldstecher bestückt machen wir uns nach 17.00 Uhr auf zum Strand der gelben Pinguine. Am Tag vorher kamen sie um 19.15 Uhr an Land, so dass wir eigentlich noch zu früh dran sind.
Christina findet, dass den Strand beobachten und auf Pinguine warten etwas meditatives hat. Wenn ihr also mal runter vom Stresse kommen wollt, so geht einfach an ein ruhiges Plätzchen um auf Pinguine zu warten…….


Während dem Warten können wir anhand den Tafeln uns noch etwas genauer über Pinguine informieren. Die ausgewachsenen Tiere gehen jeden Morgen vom Gebüsch ins Meer, schwimmen den ganzen Tag darin und stopfen Fische in sich. Bei Dämmerung schwimmen sie dann Richtung Strand, schauen, ob die „Luft rein ist“, gehen an Land und ihre Jungen nähren mit den reingestopften Fischen. Ist Gefahr an Land, so bleiben sie im Wasser. Je länger sie dort bleiben umso mehr beginnt ihre Verdauung zu arbeiten und sie können die Nahrung nicht mehr an ihre Jungen weiter geben. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich ruhig zu verhalten und sich im gebührenden Abstand vom Strand aufzuhalten.
Der erste Pinguin kommt um 17.45 Uhr an Land. Christoph ist so intensiv dabei die Szene mit dem Feldstecher zu beobachten, dass Christina den Gucker erst bekommt, als der Pinguin schon im Gebüsch verschwunden ist.
Es heisst also weiter warten. Mit der Zeit erkennt man die Details am Strand immer besser und es wird leichter, kleinste Bewegungen wahrzunehmen. Darum sehen wir fast beide gleichzeitig den zweiten Pinguin, der ca. eine halbe Stunde später an Land geht. Dieser lässt sich auch mehr Zeit, putzt sich, schaut um sich und macht wieder ein paar Schritte vorwärts. Obwohl es nichts Spektakuläres ist einen Pinguin beim an Land gehen zu beobachten, hat es eine gewisse Faszination.
Wir warten noch eine weitere Stunde, doch kein Pinguin lässt sich mehr blicken. Inzwischen steht eine Menge an interessierten Beobachter am Küstenrand und starrt auf den Strand. Wir sind zufrieden und hungrig und machen uns auf den Weg  zurück zum Camping.

Zum Schluss noch etwas zum Wetter. Wir haben immer wieder mal gelesen, dass man in Neuseeland immer wieder mal alle vier Jahreszeiten an einem Tag erleben kann. Seit heute Sonntag, 13. Dezember sind wir um diese Erfahrung reicher. So haben wir unser Morgenessen draussen in der Sonne gegessen, erlebten einen frischen Wind und immer dunkler werdende Wolken als wir in die Stadt liefen, hörten es Donnern als wir im Museum waren, sahen es kurz danach Hageln und standen bei kalten Temperaturen im Mantsch. Inzwischen haben wir sehr frischen Wind mit Sonnenschein, der wärmt, wenn man ihn erwischt.
Ihr seht, liebe daheim gebliebenen, wir werden keinen Jahreszeitenschock haben, wenn wir in die Schweiz zurückkommen.

Christoph erwartet mindestens soviel Weiss bei seiner Rückkehr






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