Wir hatten ein bombastisches
Vulkanerlebnis
Es ist Samstag
und wir fahren Richtung Taupo. Ausgangs Napier entdecken wir ein Café in einem
wunderschönen Garten und lassen uns mit Cappuccino und Short Black verwöhnen.
Die Fahrt nach
Taupo wird eine Herausforderung für unseren Benzintank. Zum Glück ist Christoph
am Steuer und hat entschieden, dass wir in Napier nicht nachfüllen. So muss er
das rot aufleuchtende Benzinlämpchen aushalten. Doch es reicht bis Taupo!
In Taupo
entscheiden wir uns für den Tongariro
Alpin Crossing, da das Wetter am nächsten Tag ideal dazu sein soll. So
buchen wir im Information Zentrum den Transport und decken uns mit Unterlagen
ein.
Freudig und
erwartungsvoll bereiten wir uns auf dem Camping von Tungarino auf die kommende
Wanderung vor; Wanderschuhe aus den Koffern holen, Proviant vorbereiten, Kleider
und Sonnencrème für den nächsten Tag bereit legen und Rucksack packen.
Der Campingplatz
ist überhaupt keine Wucht, doch ist er ideal gelegen in der Nähe vom Tongariro
National Park. Dorthin fahren wir am Sonntagmorgen in der Früh. Wir stehen so
zu sagen mit der Sonne auf und werden von ihren ersten Strahlen im Park
begrüsst. Zudem sind von weitem Rauchschwaden von Vulkanen sichtbar. Der Tag
beginnt schon mal eindrücklich.
Unseren Camper
stellen wir am Ende der Wanderung im Ketetahi Car Park ab. Mit einem Bus werden
wir zum Start nach Pukeonake gefahren. Die Fahrerin ist noch in der Euphorie
des Weltmeistertitels vom Neuseeländischen Rugbyteam
All Blacks, den sie sich in der letzten Nacht in England geholt haben.
Darum verspricht sie uns, dass wir den besten Tag für die Vulkanwanderung
ausgewählt haben. Die Vulkane liegen jedoch noch im Nebel, worauf sie murmmelt:
„Come on boys, the tourists are here“. Und tatsächlich nach ein paar Minuten
zeigen sie sich im Sonnenlicht.
Genau um 8.00
Uhr starten wir mit dem Tongariro Alpin Crossing. Zuerst wählt man sich nicht
in Vulkangebiet; vielmehr ist es eine Wanderung mit leichtem Anstieg zwischen
Bergfaune und neben einen idyllischen Bach durch.
In der zweiten
Etappe wird dann die Vulkanlandschaft deutlicher und der Anstieg immens. Der
Weg ist jedoch sehr „touristisches“ zurecht gemacht und wir fragen uns, warum
wir überhaupt unsere Bergschuhe hervor kramen mussten.
Nach knapp 2
Stunden sind wir beim südlichen Krater angelangt. Ein Hochplaton, dessen
ehemaligen Vulkan man überquert und dann geht es noch einmal hoch zum Krater
vom roten Vulkan. Spätestens dann sind wir froh um unser Schuhwerk, denn der
Weg ist kaum präpariert.
Am Kraterrand
machen wir eine Pause bis wir uns dem bombastischen, gigantischen,
eindrücklichen, herrlichen Anblick der Landschaft um den Red Vulcan hingeben.
Die Wanderung auf einem Teil vom Krater geht über dampfendes Gestein und einem
steilen Abstieg auf Geröllhalde. Wir können uns fast nicht satt sehen an dieser
eindrücklichen Landschaft und schauen immer wieder zurück als wir die kommende
Plattform überqueren.
Der Abstieg
geht durch aktives Vulkangebiet. Es ist auch sichtbar, dass sich die Berge
immer wieder mal bewegen. Am Eingang von diesem Teil der Wanderung steht, dass
man sich im Falle eines Erdbebens oder Vulkanaktivität schnell aus dem Gebiet
entfernen soll. Wie das gehen soll, wissen wir nicht, denn der Abstieg zieht
sich sehr hin.
Mit müden
Beinen aber euphorisch kommen wir nach fast 7 Stunden wieder bei unserem Camper
an. 1. November 2015: die All Blacks holten den Weltmeistertitel, wir haben
eine lange Vulkanwanderung geschafft und Christina’s Bruder ist seinen ersten
Marathon in New York gelaufen, welch ein grossartiger Tag!!!
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