Wellington –
die lebendige Hauptstadt
Es ist
Freitagvormittag, und wir machen uns per Bus auf in das Stadtzentrum. Einige
Strassen sind bereits gesperrt, und ganze Schulklassen ziehen in der Stadt
umher. Das Rugbyteam All Blacks zeigt sich in einer Parade nach ihrem grossen
Sieg. Es ist toll, dass wir genau zum richtigen Zeitpunkt hier sind und die
Begeisterung über diese Mannschaft miterleben dürfen.
Es ist bereits
Nachmittag als wir uns am Quai entlang auf einen Spaziergang aufmachen. Doch
nach einer Weile verlassen wir das Meeresufer und marschieren aufwärts zum Mount
Victoria. Es ist ein schöner Waldweg, von wo man immer wieder einen Blick
runter zur Meeresbucht hat.
Oben angelangt
werden wir mit einer vielfältigen Ausblick belohnt und da es heute sogar sonnig
ist, bietet sich uns geradezu eine postkartenmässige Ausicht. Auf dem Mount
Victoria gibt es 3 Punkte, die uns immer wieder andere Weitsichten auf die
Stadt und Umgebung erlauben. Wer will kann auch mit Bus oder Auto hoch, doch
wir können den Aufstieg nur empfehlen.
Für den Abstieg
wählen wir einen direkteren Weg und sind schon bald wieder Mitten im
Stadtzentrum. Dort lassen wir uns treiben und schlendern durch die Strassen.
Einen Abstecher gönnen wir uns noch im Cuba
Viertel, das als besonders flippiges, multikulturelles Quartier beschrieben
wird. Auf den verkehrsfreien Gassen beginnen sie gerade Salsa zu tanzen, und
wir wähnen uns so ein wenig in Lateinamerika. Zudem gibt es teilweise kleine,
interessante Geschäfte.
Wir gehen noch
einmal zurück zum Quai, wo eine sehr schöne Abendstimmung die Bucht in
gemütliches Licht bringt.
Am Samstag ist
bereits das nächste Fest in der Stadt angesagt. Es ist nämlich Guy Fawkes Day. Wie bitte?
Dieser Typ versuchte im 16. Jahrhundert ein Attentat auf den König von England,
konnte aber daran gehindert werden, und immer noch Jahrhunderte später wird mit
ein Fest daran gedacht.
Doch bevor es
so weit war, wollten wir noch unseren Camper vom Campingplatz am Stadtrand ins
Zentrum auf einen Camping-Parkplatz bringen. Wollten, denn obwohl wir morgens
um 10.00 Uhr pünktlich zur Eincheckzeit dort waren, waren alle Plätze schon
ausgebucht. Es war schon ein wenig ärgerlich, waren wir doch am Abend vorher
kurz dort. So fuhren wir halt wieder zurück und danach mit dem Bus ins Zentrum.
Durch die
Campingplatz Odyssee war es bereits Nachmittag, und wir machten einen ersten
Besuch im Te Papa Tongarewa.
Es ist das Nationalmuseum von New Zealand und sehr, sehr empfehlenswert. Auf
abwechslungsreiche und interessante Weise erfährt der Besucher über
verschiedenste Dinge von New Zealand. Von den geografischen Gegebenheiten mit
den Erdbeben über Flora, Fauna und Tiere zur kulturellen Entwicklung und
Geschichte. Und das Ganze ist auch wieder gratis!!! Wir waren so begeistert von
den Ausstellungen und dem Gebäude, dass wir nicht bemerkten, wie die Zeit im
Fluge verging. Dabei hatten wir noch gar nicht alles gesehen.
Nach diesem
positiven Erlebnis ging es zur Happy Hour in die spontan gewählte Bar „Crumpet“
an der Manners Street. Sie ist gleich neben dem Opera House und strahlt eine
gewisse Originalität aus. Uns wurde ein sensationeller Chardonnay empfohlen und
schnell bemerkten wir, dass die Bar mit viel Leidenschaft geführt wird.
Für das
Nachtessen suchten wir uns ein Restaurant gleich am Quai aus. Rechtzeitig
konnten wir uns gut für das Feuerwerk positionieren und Christoph fand bei
seinem Mobil die richtige Radiofrequenz für die passende Musik. Anschliessend
genossen wir noch ein wenig die Stimmung in der Stadt bevor er zurück zum
Camper ging.
Am Sonntag
besuchen wir zum zweiten Mal das Te Papa Tongarewa und sehen uns weitere 3
Ausstellungsstockwerke an. Nun ist uns auch bewusst, dass New Zealand
eigentlich den Namen Aotearoa hat, was in der Maori Sprache Land
der grossen weissen Wolken heisst.
Am Montagmorgen machen wir unseren
Camper wieder fahrtüchtig, und Christoph lenkt unser Fahrzeug sicher durch die
ganze Stadt nach Miamar. In diesem Vorort von Wellington befindet sich das Weta Cave Filmstudio. Wir hatten eine sehr interessante Führung
durch die Ateliers und bekamen einen Einblick in die kreative Arbeit von
Filmkostümen, Masken, Minilandschaften, Figuren und sonstigen Spezialdingen. Die
Crew von Weta Cave war massgeblich an der Produktion von Herr der Ringe
beteiligt. Nur um die Kettenhemden der Krieger herzustellen, waren 2 Personen 2
Jahre lang damit beschäftigt. Nach der Führung vertieft ein Film die Arbeit von
Weta Cave. Wir schauen schon mit einem anderen Blick die Filmausschnitte an.
Am Nachmittag zieht es uns an die Küste
und wir gelangen zum Chocolate
Fish Café, das in einer ehemaligen Militäranlage und inzwischen als
Künstlerviertel, untergebracht ist. Gestärkt mit einem feinen Café geht es los
auf Abenteuerwalk. Zuerst der Küste entlang, dann den Berg rauf, über
verwunschene Wege, durch Sumpf, über Viehzäune und wieder den Hügel hinunter an
einem Kriegsmemorial vorbei an die Küste.
Für die Nacht finden wir einen total
schönen Platz zum wild campieren; oder wie es hier heisst Freedom Camping. Am
nächsten Morgen geniessen wir bei fantastischem Blick unser Morgenessen in der
Sonne.
Gestärkt geht es auf einen Spaziergang
ins gleich danebengelegene Te
Kopahou Reserve.
Die Landschaft
hat etwas sehr karges, doch mit dem wunderbaren blau vom Meer macht es sie zu
einem sehr schönen Ort. Der Weg ist auch mit dem Auto befahrbar, was jedoch
gewisse Voraussetzungen für das Fahrzeug braucht. Gewisse lassen bei ihren Pneus
halb Luft raus, um so richtig toll unterwegs zu sein. Auf jeden Fall sehen wir
spektakuläre Fahrten. Jetzt wird auch klar, warum gestern Abend „Töfflibuebe“
hierher kamen.
Es ist
Mittwochmorgen und wir sitzen gemütlich nach einem leckeren Frühstück im the bach Café. Einen Tag mehr, den wir
in dieser tollen Stadt verbringen werden. Nachdem wir gestern Abend das erste
Mal unsere Dusche ausprobiert haben, müssen wir heute sicher mal eine Dump
Station aufsuchen und danach auch wieder für Lebensmittel sorgen. Morgen geht
es dann auf die Fähre zur Südinsel.
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