Dienstag, 10. November 2015

Wellington

Wellington – die lebendige Hauptstadt

Es ist Freitagvormittag, und wir machen uns per Bus auf in das Stadtzentrum. Einige Strassen sind bereits gesperrt, und ganze Schulklassen ziehen in der Stadt umher. Das Rugbyteam All Blacks zeigt sich in einer Parade nach ihrem grossen Sieg. Es ist toll, dass wir genau zum richtigen Zeitpunkt hier sind und die Begeisterung über diese Mannschaft miterleben dürfen.

Es ist bereits Nachmittag als wir uns am Quai entlang auf einen Spaziergang aufmachen. Doch nach einer Weile verlassen wir das Meeresufer und marschieren aufwärts zum Mount Victoria. Es ist ein schöner Waldweg, von wo man immer wieder einen Blick runter zur Meeresbucht hat.
Oben angelangt werden wir mit einer vielfältigen Ausblick belohnt und da es heute sogar sonnig ist, bietet sich uns geradezu eine postkartenmässige Ausicht. Auf dem Mount Victoria gibt es 3 Punkte, die uns immer wieder andere Weitsichten auf die Stadt und Umgebung erlauben. Wer will kann auch mit Bus oder Auto hoch, doch wir können den Aufstieg nur empfehlen.






Für den Abstieg wählen wir einen direkteren Weg und sind schon bald wieder Mitten im Stadtzentrum. Dort lassen wir uns treiben und schlendern durch die Strassen. Einen Abstecher gönnen wir uns noch im Cuba Viertel, das als besonders flippiges, multikulturelles Quartier beschrieben wird. Auf den verkehrsfreien Gassen beginnen sie gerade Salsa zu tanzen, und wir wähnen uns so ein wenig in Lateinamerika. Zudem gibt es teilweise kleine, interessante Geschäfte.
Wir gehen noch einmal zurück zum Quai, wo eine sehr schöne Abendstimmung die Bucht in gemütliches Licht bringt.


Am Samstag ist bereits das nächste Fest in der Stadt angesagt. Es ist nämlich Guy Fawkes Day. Wie bitte? Dieser Typ versuchte im 16. Jahrhundert ein Attentat auf den König von England, konnte aber daran gehindert werden, und immer noch Jahrhunderte später wird mit ein Fest daran gedacht.
Doch bevor es so weit war, wollten wir noch unseren Camper vom Campingplatz am Stadtrand ins Zentrum auf einen Camping-Parkplatz bringen. Wollten, denn obwohl wir morgens um 10.00 Uhr pünktlich zur Eincheckzeit dort waren, waren alle Plätze schon ausgebucht. Es war schon ein wenig ärgerlich, waren wir doch am Abend vorher kurz dort. So fuhren wir halt wieder zurück und danach mit dem Bus ins Zentrum.
Durch die Campingplatz Odyssee war es bereits Nachmittag, und wir machten einen ersten Besuch im Te Papa Tongarewa. Es ist das Nationalmuseum von New Zealand und sehr, sehr empfehlenswert. Auf abwechslungsreiche und interessante Weise erfährt der Besucher über verschiedenste Dinge von New Zealand. Von den geografischen Gegebenheiten mit den Erdbeben über Flora, Fauna und Tiere zur kulturellen Entwicklung und Geschichte. Und das Ganze ist auch wieder gratis!!! Wir waren so begeistert von den Ausstellungen und dem Gebäude, dass wir nicht bemerkten, wie die Zeit im Fluge verging. Dabei hatten wir noch gar nicht alles gesehen.




Nach diesem positiven Erlebnis ging es zur Happy Hour in die spontan gewählte Bar „Crumpet“ an der Manners Street. Sie ist gleich neben dem Opera House und strahlt eine gewisse Originalität aus. Uns wurde ein sensationeller Chardonnay empfohlen und schnell bemerkten wir, dass die Bar mit viel Leidenschaft geführt wird.


Für das Nachtessen suchten wir uns ein Restaurant gleich am Quai aus. Rechtzeitig konnten wir uns gut für das Feuerwerk positionieren und Christoph fand bei seinem Mobil die richtige Radiofrequenz für die passende Musik. Anschliessend genossen wir noch ein wenig die Stimmung in der Stadt bevor er zurück zum Camper ging.


Am Sonntag besuchen wir zum zweiten Mal das Te Papa Tongarewa und sehen uns weitere 3 Ausstellungsstockwerke an. Nun ist uns auch bewusst, dass New Zealand eigentlich den Namen Aotearoa hat, was in der Maori Sprache Land der grossen weissen Wolken heisst.

Am Montagmorgen machen wir unseren Camper wieder fahrtüchtig, und Christoph lenkt unser Fahrzeug sicher durch die ganze Stadt nach Miamar. In diesem Vorort von Wellington befindet sich das Weta Cave Filmstudio.  Wir hatten eine sehr interessante Führung durch die Ateliers und bekamen einen Einblick in die kreative Arbeit von Filmkostümen, Masken, Minilandschaften, Figuren und sonstigen Spezialdingen. Die Crew von Weta Cave war massgeblich an der Produktion von Herr der Ringe beteiligt. Nur um die Kettenhemden der Krieger herzustellen, waren 2 Personen 2 Jahre lang damit beschäftigt. Nach der Führung vertieft ein Film die Arbeit von Weta Cave. Wir schauen schon mit einem anderen Blick die Filmausschnitte an.



Am Nachmittag zieht es uns an die Küste und wir gelangen zum Chocolate Fish Café, das in einer ehemaligen Militäranlage und inzwischen als Künstlerviertel, untergebracht ist. Gestärkt mit einem feinen Café geht es los auf Abenteuerwalk. Zuerst der Küste entlang, dann den Berg rauf, über verwunschene Wege, durch Sumpf, über Viehzäune und wieder den Hügel hinunter an einem Kriegsmemorial vorbei an die Küste.

Für die Nacht finden wir einen total schönen Platz zum wild campieren; oder wie es hier heisst Freedom Camping. Am nächsten Morgen geniessen wir bei fantastischem Blick unser Morgenessen in der Sonne.



Gestärkt geht es auf einen Spaziergang ins gleich danebengelegene Te Kopahou Reserve
Die Landschaft hat etwas sehr karges, doch mit dem wunderbaren blau vom Meer macht es sie zu einem sehr schönen Ort. Der Weg ist auch mit dem Auto befahrbar, was jedoch gewisse Voraussetzungen für das Fahrzeug braucht. Gewisse lassen bei ihren Pneus halb Luft raus, um so richtig toll unterwegs zu sein. Auf jeden Fall sehen wir spektakuläre Fahrten. Jetzt wird auch klar, warum gestern Abend „Töfflibuebe“ hierher kamen.





Es ist Mittwochmorgen und wir sitzen gemütlich nach einem leckeren Frühstück im the bach Café. Einen Tag mehr, den wir in dieser tollen Stadt verbringen werden. Nachdem wir gestern Abend das erste Mal unsere Dusche ausprobiert haben, müssen wir heute sicher mal eine Dump Station aufsuchen und danach auch wieder für Lebensmittel sorgen. Morgen geht es dann auf die Fähre zur Südinsel.


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