Abel Tasman
National Park - ein Spielplatz für grosse Buben und Naturparadies mit Beigeschmack!
Schon früh am
Samstagmorgen, 14. November hatten wir bereit zu sein, bei der Sea KayakCompany in Motueka. Der Himmel war verhangen, und die Temperaturen frisch.
Zusammen mit
drei Französinnen und einem Franzosen und unserem Guide Isaac ging es mit dem
Bus los zum Eingang vom National Park. Dort erwarteten uns bereits unsere
Kajaks und Zubehör. Es war gerade noch Ebbe, doch bis wir installiert und ins
Paddeln eingeführt waren, war das Meer auch da. In dieser Gegend ist die
Differenz zwischen Ebbe und Flut 3 Meter; was gewisse Heraus-forderungen mit
sich bringt, die später im Bericht noch beschrieben werden.
Im Boot gab es
von Isaac einen Maori Spruch für eine gute Fahrt und dann ging es endlich los
mit Paddeln. Neben Buchten suchten wir vor dem Mittagessen noch eine Insel auf,
wo wir eine Seehunde Kolonie beobachten konnten. Die Tiere sind gerade in der
Paarungszeit. Das heisst, dass die Männchen sich fit machen mit Fressen und
stinkende Oel-Duftmarke frei setzen. Dazu gehen sie immer wieder ins Wasser,
schwimmen, drehen sich und putzen ihre Schnauze mit ihren Flossen. Es war
aufregend neben, unter und vor dem Kajak mit Seehunden zu sein. Je fetter und
stinkiger die Viecher sind, um so einen besseren Platz können sie sich
ergattern und haben schliesslich mehr Weibchen. Die Hauptaufgabe der Weibchen
ist Nachwuchs auszutragen.
Am Mittag hatten
wir das Vergnügen einem Guide zu zuhören, als er lebhaft die Geschichte vom
National Park erzählte. Abel Tasman war ein Holländer, der hier landen wollte,
sich von den Maoris willkommen geheissen fühlte, diese sein Verhalten aber
feindlich deutete und ihn vertrieben. So hat er nie einen Fuss an Land gesetzt,
und doch seinen Namen dem National Park gegeben. Das vor allem auch, weil die
holländische Regierung den National Park immer noch finanziell unterstützt.
Der Nachmittag
war kurzweilig mit Paddeln, Seehunde und Vögel beobachten und Maori Lieder
singen.
Nach einem Tag
Pause zog es uns noch einmal mit Kajak und dieses Mal auch mit Wandern in den
National Park. Wir buchten wieder bei der Sea Kayak Company, bei welcher wir am
Montagmorgen in der Früh wieder herzlich willkommen geheissen wurden. Dieses
Mal ging es im National Park zuerst mit dem Wassertaxi zum Onetahuti Beach.
Hört man Wassertaxi, so assoziiert man einen Steg, wo man ins Boot einsteigt.
Hier ist durch die riesige Ebbe und Flut ein solcher Einstieg nicht möglich.
Trotzdem steigt man im Trockenen ein. Das Wassertaxi kommt nämlich auf einem
Anhänger mit einem Traktor gefahren. Man steigt ein und der Traktor fährt los,
über den Meeresgrund bis zum Wasser, wendet und fährt mit Schuss rückwärts bis
das Boot so tief im Meer ist bis es schwimmt. Der Traktor befindet sich
übrigens auch Motortief im Wasser. Umgekehrt bei der Rückkehr; das Boot fährt
mit Schuss auf den Anhänger, der mit dem Traktor im seichten Wasser wartet. Und
schon wird man wieder zurück ans trockene Land chauffiert. Christina findet
amüsiert, dass es ein toller Spielplatz für grosse Buben ist!
Die Fahrt zum
Onetahuti Beach mit dem Wassertaxi war flott und wellig. Überhaupt zeigte heute
das Meer grössere Wellen, was das Paddeln noch interessanter machte. Auf einer
anderen Insel trafen wir wieder auf Seehunde, die heute aber fauler waren.
Trotzdem wurde es mit unserem Guide Isaac zu einem kurzweiligen Morgen. Am Bark
Bay wechselten wir die Kleider, assen unser Mittagessen und dann ging es auch
schon los auf die 3.5h lange Wanderung. Regenwald wechselte sich ab mit
Pinienwald und zwischendurch immer wieder mal einen fantastischen Blick auf das
türkisblaue Meer.
Huch, da geht es über eine Hängebrücke |
Nationalflora - das Farn in seiner vollen Pracht |
Kurze Pause und schon geht es wieder weiter |
Auf der Wanderung wird auch immer
deutlicher, was wir über die Bedeutung des National Parks für die Neuseeländer
gehört und gelesen haben. Der Naturzustand soll wieder so hergestellt werden,
wie er vor der Ankunft der Pākehā, also nicht-Maori, war.
Dazu werden jede Menge Fallen gestellt und massenweise Giftköder
ausgelegt um Ratten, Mäuse und Opossums zu töten. Zudem werden exotische Bäume,
das sind im konkreten Falle europäische Tannen und andere eingeschleppte oder eingeführte
Pflanzen, mit Gift gezielt vernichtet, damit sie sich nicht weiterverbreiten
können.
Wir können nur staunen, welche Denk- und Verhaltensweise der Mensch hier
zeigt.
Im Anchorage
Bay stiegen wir schliesslich wieder ins Wassertaxi ein. Der Fahrer zog zügig
los um plötzlich im Meer zu halten. Etwas verdutzt schauten wir umher bis wir
eine grosse Delphin Kolonie entdeckten. Sie schwammen neben und vor dem Taxi,
und wir sahen einige auch in die Höhe springen. Es war ein berührendes Erlebnis
am Ende dieses schönen Ausflugs.
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